Jörg Rasche wurde 1950 geboren und ist aufgewachsen in Würzburg.
Arztfamilie seit Generationen.
Abitur am Humanistischen Wirsberg-Gymnasium 1970, lebt seit 1970 in Berlin bzw. in Steinfurth/Vorpommern.
Verheiratet, drei Kinder und vier Enkel.

Medizin:
Medizinstudium an der Freien Universität in Berlin, Approbation als Arzt 1980, als Medizinalassistent überwiegend in der Chirurgie, Psychoanalytische Weiterbildung am Institut für Psychotherapie/C. G. Jung- Institut Berlin von 1982 bis 1993, zugelassen zur Behandlung von Kindern/Jugendlichen und Erwachsenen. Assistenzarzt in der Kinderpsychiatrischen Klinik Wiesengrund, ab 1983 bis 2013 Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Beratungsstelle beim Gesundheits- bzw. Jugendamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin. Daneben von 2003 bis 2013 Leiter des Amtes „Gesundheitliche Dienste für Kinder und Jugendliche“. Doktorarbeit zum Thema „Sandspiel in der Kinderpsychiatrischen Diagnostik und Therapeutischen Beratung“ 1992 (Freie Universität Berlin; online bei opus-magnum.de). Ab 1993 in psychoanalytischer Praxis, seit 2014 in privater Praxis.

Musik:
Klavierunterricht ab dem 6. Lebensjahr. Später Orgel- und Cembalounterricht bei H. Schem, G. Walcha, G. Leonhard, Klavier bei K. Tchemberdji. Von 1965 bis 1970 Leitung der Erlöser-Kantorei in Würzburg, 1967 Organisten-C-Prüfung. Im Winter 1970/71 Organist der Fürbitt-Gemeinde Berlin-Neukölln (Pfarrer Heinrich Albertz). Zahlreiche Vorträge am Klavier zum psychoanalytischen Erleben und Verständnis von Musik. Buchveröffentlichung zur Musik: Das Lied des Grünen Löwen. Musik als Spiegel der Seele. Walter/Patmos Düsseldorf 2004. 2. Auflage: Psychosozial, Gießen 2014

Sandspieltherapie:
Ab 1982 neben der psychoanalytischen Fortbildung Ausbildung in Sandspieltherapie bei Dora Kalff in Zollikon/Schweiz. Seit 2007 Lehrtherapeut der ISST (Internationale Gesellschaft für Sandspieltherapie). Vorsitzender der DGST (Deutsche Gesellschaft für Sandspieltherapie) von 2016 bis 2020. Bis 2020 Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Sandspieltherapie“.

Lehrtätigkeit:
Dozent an den C. G. Jung Instituten Berlin und Zürich. Lehrtätigkeit in Analytischer Psychologie in Polen (Warschau und Krakau) ab 2005, in Alamaty (Kasachtan) als Liaison der IAAP ab 2007, in Kiew (Ukraine) ab 2018. Lehrtätigkeit in Sandspieltherapie in Lettland und Polen ab 2005. Zahlreiche Vorträge und Vortragskonzerte auf deutschen und internationalen Tagungen, insbesondere der IAAP (Montreal, Kyoto, Barcelona, London, Moskau, St. Petersburg, Paris, Rom, Kopenhagen, Jerusalem) und der Lindauer Psychotherapiewochen.

Berufspolitik:
Mitglied des Exekutiv Komitees der IAAP von 2001 bis 2007, dann Vizepräsident der IAAP von 2007 bis 2010. Langjährig Vorsitzender der DGAP (Deutsche Gesellschaft für Analytische Psychologie). Gründungsmitglied der C. G. Jung-Gesellschaft Berlin 2001, derzeit deren 2. Vorsitzender. Organisation zahlreicher Tagungen.

Cortona:
Von 1966 bis 2012 gehörte Jörg Rasche zur Gruppe, die um Prof. Luigi Luisi (ETH Zürich) jeden September in Cortona (Umbrien) die interdisziplinären Cortona-Wochen ausrichtete. „Naturwissenschaft und die Ganzheit des Lebens“ ist das Motto, das etwa 100 Studenten der ETH Zürich und anderer Universitäten und etwa 20 renommierte Dozenten und Workshop-Leiter zu einer gemeinsamen Woche zusammenführte. Nach einem Zwischenspiel in Hyderabad/Indien („Cortona India“) wurde die Tagungsreihe ab 2018 in Todi (Toscana) wieder aufgenommen; 2021 begann eine online-Reihe „Cortona-Pearls“ mit Vorträgen und Diskussionen mit namhaften Wissenschaftlern und kulturellen Lehrern.

Friedensarbeit:
Jörg Rasche versteht seine psychoanalytische Arbeit als Beitrag zur Aufarbeitung von Geschichte, auch auf der tiefenpsychologischen Ebene, und zum gegenseitigen Verständnis. So organisierte er eine Tagung „Sprechen über Geschichte“ 2010 in Frankfurt/Oder mit polnischen, deutschen, englischen und russischen Teilnehmern und begründete zusammen mit Murray Stein (Schweiz) und Grazina Gudaite in Vilnius die Reihe der Europäischen Tagungen der Analytischen Psychologie.

Auszeichnungen:
1990 ernannt zum Patron der C. G. Jung Gesellschaft von Neuseeland. Für Verdienste um die psychotherapeutische Ausbildung in Polen und Völkerverständigung erhielt er 2012 das Goldene Ehrenkreuz des Polnischen Verdienstordens.
International Society for Sandplay Therapy (ISST)